Allergien:
Allergien durch Schimmelpilze
Schimmelpilze und ihre Sporen sind ein natürlicher Bestandteil unserer Umwelt und sind somit auch in Innenräumen vorhanden. Schimmelpilze können eine allergene, eine toxische sowie eine infektiöse Wirkung besitzen. Ein direkter Zusammenhang zwischen einer Schimmelpilzbelastung in Innenräumen und einer Erkrankung des Menschen ist bisher außer bei den selten auftretenden Infektionen kaum zu belegen. Das Wachstum von Schimmelpilzen in Innenräumen stellt deshalb hauptsächlich ein hygienisches Problem dar. Inwieweit bei Nutzung befallener Räume oder bei Sanierungsarbeiten ein Gesundheitsrisiko besteht, hängt von der Art der Schimmelpilze, dem Ausmaß des Schimmelpilzbefalls und von der Veranlagung bzw. von der Disposition des betreffenden Menschen ab.
Schimmelpilze können folgende gesundheitliche Auswirkungen haben:
Allergien
Grundsätzlich können alle Schimmelpilze in lebendem oder abgetötetem Zustand Allergien hervorrufen. Schimmelpilzbelastungen können sich auf Atopiker schwerwiegender auswirken als auf Nichtatopiker. Atopiker sind Menschen, die zu Asthma, Neurodermitis, Heuschnupfen u.ä. neigen. Für sie besteht nicht nur die Gefahr, gegen Schimmelpilze allergisch zu werden, sondern auch die erhöhte Gefahr einer Allergie gegen Hausstaubmilben. Hausstaubmilben ernähren sich von Schimmelpilzen und nehmen deshalb in schimmelpilzbefallenen Wohnungen zu. Ob eine Allergie auftritt, ist von vielerlei Faktoren wie z. B. den genetischen, aber auch von der Barrierefunktion der Haut und der Schleimhäute abhängig. Eine geschädigte Haut (z.B. bei Hautekzemen oder Wunden) und eine geschädigte Schleimhaut (z. B. nach Erkältungen) lassen Allergene stärker passieren. Es kommt daher eher zur Einleitung allergischer Reaktionen. Daher sollten Menschen, die zu den genannten Risikogruppen gehören, Schimmelpilz-sanierungen aus Gründen des Gesundheitsschutzes besser nicht durchführen.
Reizende toxische Wirkungen
Schimmelpilze zeigen zusätzlich (besonders in hohen Konzentrationen) toxische Wirkungen, die sich am häufigsten im Kontaktbereich als Entzündungsreaktion auf die Bindehäute, die Haut, auf die Schleimhaut der Nase, der oberen Atemwege, seltener auf die tiefen Atemwege auswirken.
Infektionen
Schimmelpilze der Risikogruppe 2 nach Biostoffverordnung1 können selten Infektionen beim Menschen verursachen. Allgemeininfektionen, wie z.B. die Aspergillose, treten fast ausschließlich bei immungeschwächten Menschen auf. Häufiger sind Aspergillome der Nasennebenhöhlen oder der Lunge oder die mit Asthmasymptomatik einhergehende bronchopulmonale Aspergillose, die bei günstigen Ansiedlungsbedingungen der Pilze (Nasennebenhöhlenentzündung, erweiterte Bronchien) zu beobachten sind. Sie sind bei hoher Schimmelpilzbelastung häufiger als bei niedriger Belastung.
Abwasser/Oberflächenwasser
Wurde der Schimmelpilzschaden durch eine außergewöhnliche Ursache wie z.B. Hochwasser oder durch eine Leckage einer Abwasserleitung verursacht, müssen auch gesundheitliche Gefährdungen z.B. aufgrund der mikrobiologischen Belastung des Abwassers in Erwägung gezogen werden. Abwasser enthält 100 – 10 000 000 Kolonie bildende Einheiten Bakterien pro ml und eine Vielzahl von Viren, zusätzlich Schimmel- und Sprosspilze, Wurmeier und Protozoen.