Schimmel-Schimmelpilz

Schimmelpilz:

Ursachen für Schimmelpilzbildung

Warum kommt es überhaupt zu einer Schimmelpilzbildung?

Ermittlung der Ursache der Feuchtigkeit als Grundlage für jeden Schimmelpilzbefall

Schimmelpilzschäden in Gebäuden können z.B. aufgrund baulicher Mängel, nicht angepasstem Nutzungsverhalten und Wasserschäden auftreten, wobei eine Fehlplanung der Bauausführung bzw. die Verwendung von vorbelastetem Baumaterial auch häufig die Ursache für Schimmelpilzschäden sind. Bei der Untersuchung der Ursache von Schimmelpilz– bzw. Feuchteschäden in 217 Wohnungen durch einen Berater der Verbraucherzentrale in Stuttgart, wurde folgende Häufigkeitsverteilung festgestellt:

  • Baumängel 45 %
  • erhöhte Luftfeuchte 18 %
  • falsche Möblierung 17 %
  • Leckagen 20 %

Wenn Bau- oder Wasserschäden als Ursache für den Schimmelpilzbefall auszuschließen sind, liegt die Ursache häufig in einer Kombination verschiedener Faktoren (z.B. Vorhandensein von Wärmebrücken und Nutzungsverhalten).

Schimmelpilz

Mögliche bauliche Ursachen von Schimmelschäden:

Verursacht durch Kondensat an kalten Oberflächen oder in Bauteilen

  • Betonsturz
  • Gussrohr
  • Betondecke
  • Kondensat am Fensterglasrand
  • Lücke in der Wärmedämmung
  • defekte Dampfbremse oder andere Luftundichtigkeiten
  • ungedämmte Leitung

Wasser aus dem Erdreich und dem Abwassernetz

  • defekte horizontale Abdichtung
  • defekte vertikale Abdichtung
  • defekte Hohlkehle
  • Grundwasser, drückendes Wasser

Regen und Wasserinstallationen

  • undichtes Dach
  • defekte Anschlüsse
  • Risse in der Fassade
  • defektes Regenfallrohr
  • undichte Wasserleitung
  • undichte Kehle
  • defekte Regenrinne
  • undichter Fensteranschluss
  • defekter Spritzwasserschutz

Eine Sanierung ist nur sinnvoll, wenn vor der Sanierung die Ursachen für einen Schimmelbefall in jedem Einzelfall genau abgeklärt werden.

Häufige Ursachen sind:

Konstruktive Ursachen:

  • Unzureichender Wärmeschutz
  • Material- bzw. konstruktionsbedingte Wärmebrücken wie durchbetonierte Decken bei Balkonplatten, betonierte Aussteifungen in Außenwänden, Unter- und Überzüge
  • Tragkonstruktionen rund ums Fenster
  • geometrische Wärmebrücken wie z. B. Außenwandecken
  • Einbau feuchter Baumaterialien (z. B. Holz) v.a. bei diffusionsdichten Konstruktionen
  • Fehlende Luftdichtung (innenseitig), Raumluftfeuchtigkeit dringt in das Innere von Konstruktionen ein, wo bei entsprechenden Temperaturen Tauwasser ausfällt (bspw. durchfeuchtete Dämmmaterialien bei Ständeraufbauten oder bei Dachkonstruktionen)
  • Fehlende Abdichtungen (z. B. bei aufsteigender oder seitlich eindringender Feuchte im erdberührten Mauerwerk)
  • Fehlender Schlagregenschutz der Fassade (z. B. geringe Dachüberstände,ungeeigneter Putz)
  • Fehlende Lüftungsmöglichkeiten

Mangelhafte Ausführung, Leckagen:

  • Mangelhafte Abdichtungen (z. B. bei aufsteigender oder seitlich eindringender Feuchte im erdberührten Mauerwerk)
  • Mangelhafte Luftdichtung (innenseitig), z. B. mangelhaft verklebte Dampfbremsen an Kanten und Durchdringungen
  • Massive Leckage mit mikrobiologisch unbelastetem Wasser (Trinkwasser) oder mikrobiologisch belastetem Wasser (Abwasser)
  • Langfristig geringe Leckage mit mikrobiologisch unbelastetem bzw. belastetem Wasser
  • Undichtigkeiten bei Niederschlag z. B. im Dachbereich

Nutzerbedingte Ursachen:

  • Erhöhte Feuchteproduktion im Innenraum (z. B. durch Überbelegung, Pflanzen, Wäschetrocknen)
  • Nicht ausreichende oder falsche Lüftung
  • Nicht ausreichende oder ungleichmäßige Beheizung
  • Mangelnde Luftzirkulation durch falsche Möblierung an Außenwänden
  • Unzureichende Lüftung während der Austrocknungsphase von Neubauten (Baufeuchte z. B. durch Rohbau-, Estrich- und Putzarbeiten)

Außergewöhnliche Ursachen:

Schimmelpilzbefall aufgrund von Überschwemmungen, Hochwasserkatastrophen, Löschwasser

Auswirkungen von Baumaßnahmen:

  • Fensteraustausch im Altbau (z.B. wegen Schall- oder Wärmeschutz) ohne Änderung der Lüftungsgewohnheiten (meist fehlende Aufklärung)
  • Unsachgemäß ausgeführte Innendämmungen
  • Umnutzung des Objekts, wie z.B. Ausbau von Kelleräumen zu Arbeits-, Klassen oder Wohnräumen